Datensicherung: Tests für einen Umstieg von TeamDrive

Da TeamDrive mit Version 2.3.116 eine Beschränkung in der kostenlosen Version des Clients für die Verwendung des eigenen WebDAV-Servers eingeführt hat, habe ich mich auf die Suche nach Alternativen gemacht. Zunächst habe ich DeltaCopy installiert – aber das kann weder mit Umlauten in Dateinamen korrekt umgehen noch Pfadlängen mit mehr als ca. 256 Zeichen verarbeiten.

Bei weiteren Suchen bin ich auf QtdSync gestoßen: Es kopiert problemlos Dateien mit Umlauten im Namen und Pfadlängen von weit mehr als 256 Zeichen sind ebenso kein Problem (getestet mit Version 0.6.14beta). Außerdem kann es bei jedem Backup-Vorgang die Daten auf dem Server in ein eigenes Verzeichnis legen, so dass alte Versionen erhalten bleiben. Damit dabei für alle nicht geänderten Dateien kein Speicherplatz verbraucht wird, erzeugt QtdSync sog. Hardlinks, d.h. die Verzeichniseinträge auf der Festplatte verweisen auf den gleichen physikalischen Speicher auf der Festplatte wie die nicht geänderte Datei aus dem vorherigen Backup. Nur Linux-Dateisysteme (z.B. EXT) und NTFS, nicht aber FAT unterstützen Hardlinks. Das bedeutet, dass das Backup auf einem der Hardlinks unterstützenden Dateisysteme gespeichert werden sollte.

Gegenüber TeamDrive hat QtdSync leider auch Nachteile:

  1. QtdSync kann offenbar nicht alte Versionen sichern und gleichzeitig eine Synchronisation durchführen. Im Modus “Differentielles Backup” bleiben alle Versionen erhalten, aber Änderungen auf dem Server werden nicht auf den Client zurück gespielt. Im Modus “Synchronisation” werden wohl Änderungen vom Server auf den Client zurückgespielt, aber es können nicht alte Versionen gespeichert werden. Ich habe noch nicht probiert, ob für ein und das selbe Verzeichnis auf dem Client zwei Sicherungsprofile anlegen, eines im Synchronisationsmodus und eines um die alten Versionen zu sichern. Ich denke eigentlich müsste das gehen.
  2. Eine geänderte Datei wird nicht automatisch sofort nach dem Schließen auf den Server geladen. Man muss selbst auf den Backup-Knopf drücken, oder ihn zu bestimmten Uhrzeiten automatisch ausführen lassen.
  3. Da QtdSync Umbenennungen von Dateien und Verzeichnissen nicht mitbekommt, erscheinen sie einfach als gelöschte und hinzugefügte Dateien. Deshalb werden sie auch erneut auf den Server übertragen und verbrauchen dort zusätzlichen Speicherplatz. Da man Dateien in der Regel nicht allzu häufig umbenennt, sollte das kein Problem sein. Nur bei automatischen Massenumbenennungen, die man  z.B. bei Fotos sinnvoll machen kann, erzeugt man einen großen überflüssigen Datenberg.

QtdSync ist kostenlos, quelloffen und steht unter GPL-Lizenz.

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2 Antworten auf Datensicherung: Tests für einen Umstieg von TeamDrive

  1. Chal sagt:

    kannst du beschraenkung naeher definieren? danke 🙂

  2. robert sagt:

    In der Version ab 2.3.116 (wobei wohl Ausnahmsweise Version 2.3.139 die Beschränkung nicht hat), kann man auch bei einem selbst betriebenen WebDAV-Server nicht mehr als 10 GB mit TeamDrive automatisch synchron halten lassen.

    Gruß,
    robert.

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